Sie sind hier: Schlangen Kornnattern

Die Haltungsbedingungen für eine Kornnatter sind meiner Meinung nach nicht sonderlich schwierig, daher sind diese Schlangen auch für Neulinge gut geeignet.
Am schönsten ist es natürlich, wenn man ein Jungtier selber großzieht, dann wächst man sozusagen mit der Schlange.



Terrarieneinrichtung:
Kornis klettern sehr gerne, also sollte man entsprechende Möglichkeiten schaffen. Korkäste und Rinden eignen sich sehr gut dafür. Man kann auch Steinaufbauten machen, Brücken bauen und ähnliches, der Fantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Bitte beachten dass das Tier sich nicht verletzen kann! Auch Höhlen sollten eingebaut werden, entweder vorgefertige oder selbst gebaute. Hier reicht zum Teil auch ein Blumentopf, der umgedreht wird und mit einem passenden Einstiegsloch vesehen wird.
Als Bodengrund wird diverses im Handel angeboten. Abraten würde ich von feinkörnigem Material, das kann sich in die Augen setzen da Kornis sich auch schon mal gerne vergraben. Buchenhack eignet sich sehr gut als Einstreu. Bitte entsprechend hoch einfüllen damit das Tier auch "wühlen" kann!
Auch ein Wassernapf in entsprechender Größe ist wichtig, da er auch als Badewanne genutzt wird. Bitte auf leicht zu reinigendes Material achten, mit glatter Oberfläche, damit entstehender Kalk abgebürstet werden kann.
Pflanzen sollte man künstliche verwenden, da diese gut gereinigt werden können und stabiler sind wenn die Schlange darüber klettert. Es gibt reichlich Angebote in der Deko-Abteilung des Baumarktes.
Bitte darauf achten dass das Becken ausbruchssicher ist!

Beleuchtung:
Eine Bestrahlung mit UV ist NICHT notwendig, lassen Sie sich im Fachhandel nichts aufschwatzen! Kornis sind dämmerungs- und nachtaktiv, dann scheint auch keine Sonne!

Wärmeplätze:
Eine Schlange benötigt im Becken ein Temperaturgefälle von 25-ca. 30°C. Dazu reicht der Einsatz handelsüblicher Glühbirnen völlig aus. Am Sonnenplatz sollte die Temperatur natürlich am höchsten sein. Bitte darauf achten dass die Schlange sich nicht an den Glühbirnen verbrennen kann, ggf. entsprechend mit einem Gitter sichern.
Ein Einsatz von Heizmatten und ähnlichem ist nicht nötig, sondern kann eher dazu führen, dass die Schlange sich verbrennt. Bitte aus dem Becken lassen.

Luftfeuchte:
65-70% reichen aus. Dazu genügt es, einmal täglich das Becken mit einer Feinnebeldusche zu besprühen (Blumensprüher zum Beispiel). Wird die Luftfeuchte auf Dauer unterschritten, kann dies zu Häutungsproblemen führen. Um dem entgegenzuwirken, hat sich der Einsatz einer Feuchte-Box bewährt: Eine Styroporbox mit angefeuchtetem Sphagnum-Moos auslegen, entsprechenes Schluploch schneiden und fertig!

Fütterung:
Kornis werden je nach Größe gefüttert. Meine Jungtiere werden in den ersten Monaten alle 3-4 Tage gefüttert. Mit steigender Größe entsprechend weniger, adulte Tiere nur alle 2-3 Wochen. Generell läßt sich sagen, dass Kornis Futtertiere bewältigen können, die etwa der dreifachen Kopfbreite entsprechen. Aber bitte nicht übertreiben. Jungtiere nur nestjunge Babymäuse, mit der Länge wachsen dann auch die Futtertiere. Falls eine Schlange ihr Futter erbricht (kann verschiedene Ursachen haben: Zu warm, Futtertier zu groß, Krankheit), bitte eine Fütterung aussetzen, damit sich Magen und Speiseröhre erholen können, und das Tier genau beobachten. Stellen sich noch andere Erscheinungen ein, wie z.B. Trägheit oder Durchfall, dann bitte sofort zum Tierarzt!
Grundsätzlich sollten Schlangen außerhalb des Terrariums in einer eigenen Box gefüttert werden. Erstens kann man dann besser die Futtermenge kontrollieren, zweitens wir dann das Futtertier nicht durch den Bodengrund gewälzt und drittens kann man damit sicherstellen, dass das Tier nicht das Öffnen des Terrariums mit Futter assoziiert und den Halter versehentlich beißt weil es ja was zu essen sein könnte....

Überwinterung:
Tiere unter 2 Jahren überwintere ich nicht. Tiere über 2 Jahre kommen von Oktober bis Mitte oder Ende Januar in Winterruhe. Dazu sind entsprechende Vorbereitungen zu treffen: 3 Wochen vor der geplanten Winterruhe wird nicht mehr gefüttert. Die Tiere sollten noch abkoten, dann wird einmal handwarm in der Wanne gebadet damit sich der Darm vollständig entleeren kann (das ist wichtig, damit eventuell noch vorhandene Reste im Darm nicht gären, da die Tiere ja den Stoffwechsel herunterfahren und nichts mehr verdaut wird). Anschließend kommt jedes Tier in eine eigene Faunabox die mit Küchenrolle ausgelegt ist, und im Keller wird ohne Licht bei einer Temeperatur von ca. 10-12°C Siesta gehalten.