Mangelerkrankungen sind am häufigsten bei Jungtieren zu beobachten. Besondere Erwähnung sollte hier die Rachitis haben. Sie entsteht durch zu geringe Kalkeinlagerungen im Knochen durch Calcium - oder Vitamin D- Mangel. Ebenfalls können zu geringe UV-Bestrahlung, Mästen (zu viel Futter bei zu wenig Bewegung) und beschleunigtes Wachstum die Ursache sein. Meistens handelt es sich um Einzeltiere, für gewöhnlich sind nicht alle Tiere befallen. Symptome für Rachitis sind: Wirbelsäulenverkrümmung, Beinverkrümmung, Schwanzdegeneration (z.B. plötzlich auftretende Knicke oder Wellen) und Kieferveränderungen. Als Soforthilfe kann man eine Multivitaminpräparat ansetzen, z.B. MULTI-MULSIN PASTE (ohne Rezept in der Apotheke erhältlich) und sehr hohe Calciumgaben. Sollte man sich mit der Dosierung unsicher sein oder nicht wissen welches Präparat man nehmen soll, bitte zum Tierarzt!

Eine andere Mangelerkrankung ist der Zitterkrampf, hervorgerufen durch Vitamin B-Mangel. Auch er befällt nur einzelne Tiere. Er tritt in verschiedenen Stadien auf. 1. Stadium: Es ist nur eine leichte Vibration der Echse wahrzunehmen. 2. Stadium: Beine und Schwanz zittern wenn das Tier gestört wird, z. B. beim Fressen oder wenn jemand ans Terrarium kommt. Um die Vibration genau festzustellen, kann man das Tier in die Hand nehmen, man wird das Zittern spüren. Spätestens jetzt sollte man den Tierarzt aufsuchen, um hochdosiertes Vitamin B (am besten als Injektion) zu verabreichen, denn ein noch fortgeschritteneres Stadium ist meist unheilbar. 3. Stadium: Das Tier hat schon länger nicht gefressen, zittert extrem, liegt evtl. auch flach auf dem Boden. Dreht man das Tier auf den Rücken kann es alleine nicht mehr aufstehen. In den meisten Fällen ist dieses Stadium unheilbar. Man sollte jedoch nie die Hoffnung aufgeben!

Rachitischer Schwarzleguan Wie man sieht, lässt sich der Oberkiefer mit der Pinzette aufrollen. Foto: Dr. Hoffmann aus: REPTILIA 16/1999, Natur-und Tier Verlag